Der Archivdienst der Stadt Brüssel ist seit 1979 in der Rue des Tanneurs Nr. 65 untergebracht, wo sich früher das Geschäft der Firma Jules Waucquez befand, das einen Großhandel mit Tuch dort während 75 Jahren betrieb und gedeihen ließ. Das Gebäude, ein Zeitzeuge der Geschäftsarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts, wurde im Jahr 1976 von der Stadt Brüssel gekauft. So verschwanden dann allmählich die Tuchrollen von den schweren hölzernen Regalen, um Platz zu schaffen für die Archivsammlungen, die zuvor seit dem 16. Jahrhundert im Rathausgebäude aufbewahrt wurden.
Der Archivdienst ist das bedeutendste Gemeindearchivdepot des Landes. Neben den Archiven des Ancien Régime, die durch die Magistratur der Stadt seit dem Mittelalter angelegt wurden, stellt der Archivdienst die Aufbewahrung des regelmäßig von den Gemeindediensten übergebenen Archivguts sicher. Auf diese Weise wird eine Reihe von großen Archivfonds angefüllt. An dieser Stelle kann ohne Anspruch auf Vollständigkeit etwa der Polizeifonds, der Fonds des Unterrichtswesens, des Standesamts, der Schönen Künste, der Öffentlichen Arbeiten, der Finanzen, der Sozialen Angelegenheiten und der Wahlangelegenheiten erwähnt werden.
Neben solchen Verwaltungsfonds sammelt der Archivdienst zudem allerlei Veröffentlichungen über Brüssel und jegliche Dokumente, so nutzlos sie auch zu sein scheinen, die es ermöglichen, eine Spur der kollektiven Erinnerung von Stadt und Bewohnern zu erhalten, um deren Geschichte zu schreiben.
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